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3. Juni 2024

Der Antidiskriminierungsverband Deutschland vernetzt Antidiskriminierungsberatungsstellen bundesweit!

Kategorie: Planerladen, Integration

Der Antidiskriminierungsverband Deutschland (ADVD) bringt mit seiner Fachstelle Antidiskriminierungsberatung bundesweit Beratungsstellen zusammen. Der Planerladen nahm als Mitgliedsorganisation des Bundesverbandes an dem Netzwerktreffen teil und kam mit Beratungsstellen aus anderen Bundesländern in Austausch über die Antidiskriminierungsarbeit vor Ort und bundesweite Entwicklungen - "Ein wertvoller Raum für Begegnung", urteilt Regina Hermanns von der Servicestelle für Antidiskriminierungsabreit des Planerladen.

Auf dem Austausch- und Vernetzungstreffen, das im Rahmen des Förderprogramms “respekt*land” der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) stattfand, betonte der advd die positiven Impulse, die durch das Förderprogramm entstanden sind. Die erstmalige bundesweite Förderung für den Strukturaufbau von Antidiskriminierungsberatungsstellen setzt nicht nur wichtige Zeichen für den Diskriminierungsschutz und die Stärkung der Zivilgesellschaft, sondern bietet vor allem Betroffenen von Diskriminierung neue Anlaufstellen. Dies ist im Hinblick des großen Zuspruchs für rechtsextreme antidemokratische Parteien und Bewegungen in Deutschland eine Notwendigkeit und sollte von den Ländern weiter unterstützt und gefördert werden.

Ein herausragendes Beispiel für den Erfolg von “respekt*land” ist das Modellprojekt “Modell Göttingen” der Antidiskriminierungsstelle der Stadt Göttingen. Hier wird unter Beteiligung diverser Akteur*innen aus der Antidiskriminierungsarbeit eine zivilgesellschaftliche zielgruppenübergreifende Antidiskriminierungsberatungsstelle für Stadt und Landkreis Göttingen aufgebaut. Außerdem soll ein Antidiskriminierungsnetzwerk entstehen, das Aktive zusammenbringt. Göttingen zeigt, wie effektive Antidiskriminierungsarbeit aussehen kann: inklusiv und betroffenenzentriert! Die Arbeit vom “Modell Göttingen” stärkt nicht nur betroffene Communities, sondern insgesamt den Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft, den es aktuell umso dringlicher braucht.

„Dank respekt*land haben wir mit dem ,Modell Göttingen' viel bewegt. Wir danken auch dem advd für die Unterstützung beim Aufbau der Antidiskriminierungsarbeit. Auch die Qualifizierung von Erst- und Verweisberatungsstellen aus Stadt und Landkreis kommt voran. Die Antidiskriminierungsarbeit in Göttingen, eine weltoffene Stadt mit viel Engagement und starken Akteur*innen, hat dadurch seit 2023 viele neue Impulse und Vernetzungen bekommen, wovon die Stadtgesellschaft sehr profitiert“, sagt Alice Pfaffenrot (Antidiskriminierungsstelle der Stadt Göttingen)

Der advd betont außerdem, dass die Verantwortung nun bei den Kommunen und Ländern liegt, diese positiven Ansätze und die im Rahmen des Förderprogramms aufgebaute Expertise zu bewahren und weiter auszubauen. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass die erreichten Fortschritte nicht verloren gehen und Akteur*innen der Antidiskriminierungsarbeit weiterhin für den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor Ort wirken können.

„Antidiskriminierungsberatungsstellen sind wichtige Anlaufstellen für Betroffene von Diskriminierung. In vielen Fällen kennen Betroffene ihre Rechte nicht und es fehlt ihnen an geschützten Räumen und professioneller Beratung, auch um ihre Ansprüche nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wahrzunehmen. In Anbetracht immer weiter zunehmender Diskriminierungsfälle, dürfen Betroffene damit nicht länger allein gelassen werden. Dies ist auch die Verantwortung der Länder, die zusammen mit den Kommunen und dem Bund für eine stabile und langfristige Finanzierung von Antidiskriminierungsberatungsstellen sorgen müssen”, sagt, Eva Andrades (Geschäftsführerin advd).